Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /home/httpd/vhosts/lalecheleague.ch/elternzeitschrift.org/libraries/cms/application/cms.php on line 464 2006/05 Wenn die stillende Mutter krank wird
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Leider wird bei Erkrankungen von stillenden Frauen noch immer viel zu oft und viel zu schnell zum Abstillen geraten. Dabei ist dieser Rat meist nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv. In der Mehrzahl der Fälle kann die Mutter weiterstillen.

Gestillte Kinder sind seltener krank als nicht gestillte Kinder. Leider gibt aber das Stillen den Müttern keinen gesteigerten Schutz vor Erkältungen, Magen-DarmProblemen oder Schlimmerem, und auch vor Unfällen sind stillende Frauen nicht gefeit. Und so kommt es gar nicht so selten vor, dass eine stillende Frau eine medizinische Behandlung braucht oder sich mehr oder minder invasiven Untersuchungen unterziehen muss. Sehr oft fällt dann gleich der Satz: „Jetzt müssen Sie aber abstillen.“ Zu oft, denn es gibt nur sehr wenige Situationen, die sich nicht stillverträglich behandeln lassen.

Die wichtigsten Fragen, die sich bei einer Erkrankung der Mutter stellen, lauten:

  • Kann sich der Säugling allein durch
  • den Kontakt mit der kranken Mutter infizieren, z. B. bei Windpocken oder einer offenen Lungentuberkulose der Mutter?
  • Ist eine Krankheitsübertragung durch die Muttermilch möglich, wie z. B. bei HIV oder HTLV-1?
  • Wird der Säugling durch die verabreichten Medikamente gefährdet, z. B. bei einer Barbituratbehandlung der Mutter mit Epilepsie?
  • Ist infolge einer Erkrankung der Mutter die Muttermilch in ihrer Zusammensetzung so verändert, dass sie ungünstig für die Ernährung des Säuglings ist, z. B. bei einer Hyperlipoproteinämie der Mutter?

Echte Stillhindernisse
Das Aus für das Stillen bedeutet es, wenn eine Mutter in der westlichen Welt HIV-infiziert ist (die Gabe von pasteurisierter MM ist möglich), bei Vorliegen von HTLV-1 und wenn eine Chemotherapie oder eine immunsuppressive Therapie erforderlich wird, sowie bei der extrem seltenen Stoffwechselerkrankung Hyperlipoproteinämie (Typ I).

Einige Erkrankungen können eine vorübergehende Stillpause erfordern (z.B. Doppelseitige Streptokokkenmastitis, Windpocken in einem bestimmten Zeitraum um die Geburt, Diphterie u.a.). In jedem Fall ist eine Stillpause angesagt, wenn die Mutter sich selbst zu krank zum Stillen fühlt. Sie kann dann die Milchproduktion aufrechterhalten, damit sie weiter stillen kann, wenn es ihr besser geht.

Lokale Betäubungen, wie zum Beispiel beim Zahnarzt, erfordern keine Stillpause. Muss eine Frau in der Stillzeit in Vollnarkose operiert werden, kann sie ihr Kind dann wieder stillen, wenn sie in der Lage ist, es selbst zu halten.

Benötigt eine stillende Frau Medikamente, gibt es, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, stillverträgliche Lösungen. Absolut kontraindiziert in der Stillzeit sind Zytostatika, Radionukleotide, Kombinationen von mehreren Psychopharmaka oder Antiepileptika, jodhaltige Kontrastmittel, jodhaltige Expektorantien und grossflächige jodhaltige Desinfektionen.

Welche Medikamente für stillende Mütter geeignet sind, kann von den behandelnden Ärzten in der Fachliteratur (z.B. „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann und Schäfer, erschienen bei Elsevier) nachgelesen oder beim Berliner Pharmakovigilanzund Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie (www.embryotox.de) erfragt werden.

Denise Both