Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /home/httpd/vhosts/lalecheleague.ch/elternzeitschrift.org/libraries/cms/application/cms.php on line 464 2008/01 Lebensqualität in der Stillzeit

Bereits in der Schwangerschaft müssen sich viele Frauen anhören, dass das Stillen von ihnen viele Opfer verlangt und sie in ihrer Lebensqualität einschränken wird. So manche Frau mag deshalb nicht stillen. Dabei gibt es nur wenig Verbote für Stillende.

Die Stillzeit ist keine Zeit der Askese, eine stillende Frau kann im Grossen und Ganzen ihre normalen Ernährungsund Lebensgewohnheiten beibehalten.

Thema Sport: Bewegung ist wichtig für das körperliche Wohlbefinden und auch in der Stillzeit ist es ratsam, dass die Frau Sport treibt. Körperliche Betätigung schadet der Milch nicht – es gibt sogar voll stillende Spitzensportlerinnen. Allerdings sollte langsam begonnen und die Intensität des Trainings langsam gesteigert und auf den Beckenboden geachtet werden.

Essen und Trinken: Prinzipiell gilt, dass stillende Mütter alles essen und trinken können, was ihnen schmeckt. Die eine oder andere Frau wird feststellen, dass ihr Kind auf bestimmte Speisen oder Getränke eventuell mit Bauchproblemen oder einem wunden Po reagiert, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Streng einzuhaltende Diätregeln sind nur in besonderen Situationen erforderlich, und ganz sicher ist es nicht sinnvoll, rein prophylaktisch auf Zitrusfrüchte, Kuhmilchprodukte, Kohl, Zwiebeln usw. zu verzichten.

Ein Tässchen in Ehren...
Auch der geliebten Tasse Kaffee oder der – für viele junge Mütter überlebensnotwendigen – Schokolade muss nicht entsagt werden. Der Koffeingehalt von bis zu drei Tassen Kaffee pro Tag (oder der entsprechenden Menge an schwarzem Tee oder anderen koffeinhaltigen Getränken) stellt bei den meisten stillenden Müttern und ihren Babys kein Problem dar. Nur in seltenen Fällen kann sehr hoher Schokoladenkonsum der Mutter zu Unruhe beim Kind führen.

... aber kein regelmässiges Gläschen
Alkohol und Zigaretten sind allerdings kritisch zu sehen. Ein gelegentliches Glas Wein, Bier oder Sekt kann sich auch eine stillende Mutter erlauben. Mehr sollte es aber nicht sein. Alkohol geht leicht in die Muttermilch über und der Alkoholgehalt der Muttermilch entspricht dem des Blutes. Die Konzentrationsspitze in der Muttermilch wird etwa 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken beziehungsweise 60 bis 90 Minuten nach dem Genuss von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht. Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 Kilo dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird. Je mehr Alkohol aufgenommen wird, umso länger dauert der Abbau.

Regelmässig und zu viel genossen, kann Alkohol den Milchspendereflex beeinträchtigen, die Milchaufnahme des Babys hemmen, seine motorische Entwicklung beeinträchtigen und eine langsame Gewichtszunahme und andere Nebenwirkungen beim Baby verursachen. Nikotin und sein Abbauprodukt Cotinin treten ebenfalls rasch in die Muttermilch über.

Nikotinkonsum sollte eingeschränkt werden
Mögliche Folgen des Rauchens können ein Rückgang der Milchmenge und beim Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starkem Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten auch bei passivem Rauchen auf.

Stillende Frauen sollten deshalb den Zigarettenkonsum möglichst gering halten und nicht neben dem Kind rauchen. Allerdings gibt es keine genaue Angabe, ab wie vielen Zigaretten pro Tag besser nicht gestillt werden sollte.

Denise Both