Die verkaufte Kindheit
SUSANNE GASCHKE
Pantheon, 2011
ISBN 978-3-570-55172-1
CHF 21.90 UVP / 14,99 EUR (DE)
(nr) Industrie und Werbung haben Kinder und Jugendliche schon lange als kaufkräftige Zielgruppe erkannt. Die Zeit-Redakteurin Susanne Gasch- ke zeigt in «Die verkaufte Kindheit» Tricks und Methoden auf, mit denen Kinder und Eltern – gerade, wenn sie einen respektvollen Erziehungs- stil pflegen – manipuliert werden. Wenn Kinder in der Werbung keine Kinder mehr sein dürfen (das weckt bei Erwachsenen den Instinkt, das Kind zu beschützen – auch vor der Werbung), und Babys mithilfe von Elternzeitschriften zu hippen Acces- soires degradiert werden, grenzt das tatsächlich an «praktizierte Kinder- verachtung». Gaschke analysiert in ihrem Buch «moderne» Spielzeuge und zeigt auf, wie Medien Kinder zu Konsumenten trimmen. Ihr Buch ist ein Plädoyer für gute Kinderbücher, nicht determinierte Spielsachen und vor allem: achtsame Eltern und mehr Zeit und Freiräume für Kinder. Gaschke schreibt kritisch, aber sehr differenziert. Steifzüge durch die Ge- schichte der Konsumkultur und die Entwicklungspsychologie vervoll- ständigen «Die verkaufte Kindheit» zu einem interessanten, gut lesbaren und vor allem wichtigen Buch, das alle Eltern gelesen haben sollten.