Mokassinkinder
Krissy Pozatek
Beltz, 2014
ISBN 978-3-40785-829-0
CHF 27.90 UVP / EUR 16,95 (DE)
(nr) Eltern versuchen verstärkt, unangenehme Dinge und Gefühle von ihren Kindern fernzuhalten. Diesem Erziehungsentwurf der «Helikoptereltern» stellt Krissy Pozatek den der «Mokassinkinder» entgegen: Anstatt die Welt mit ihren potentiellen Stolpersteinen grossflächig abzupolstern, plädiert sie dafür, Kinder Schwierigkeiten selber meistern zu lassen. Ein schöner Ansatz, für den die Autorin auch in Buddhismus und Achtsamkeitsmeditation viele Parallelen findet. Gefühle ernst nehmen, Verhaltensweisen spiegeln statt antizipieren und Kindern die Ursache und Konsequenzen von Verhalten oder Entscheidungen erfahren lassen sind Strategien, mit denen die Autorin einen zurückhaltenden Erziehungsstil vorstellt. Dennoch merkt man dem Buch an, dass die Autorin als Wildnistherapeutin und Psychologin hauptsächlich Kontakt zu Kindern hat, in deren Entwicklung schon einiges schiefgelaufen ist. Der Ton reicht von locker-motivierend bis doch etwas
bevormundend. Auch klingt manchmal eine eher undifferenzierte Einstellung zu Co-Sleeping und «nahen» Erziehungsstilen durch, die nicht zwangsweise gleichzusetzen sind mit Überbehütung. Insgesamt bietet «Mokassinkinder» einen interessanten Ansatz für kritische Leserinnen und Leser.