Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /home/httpd/vhosts/lalecheleague.ch/elternzeitschrift.org/libraries/cms/application/cms.php on line 464 2008/02 Die „fünf W“ des Schlafens

Jedes gesunde Baby kommt mit dem angeborenen Bedürfnis nach Schlaf zur Welt und „kann“ schlafen. Doch nicht immer sind Eltern in der Lage oder bereit, sich dem Rhythmus des Kindes anzupassen.

 Genau wie das Stillen nach Bedarf den meisten Babys entgegenkommt, ist auch nichts gegen das „Schlafen nach Bedarf“ einzuwenden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Schlaf Einfluss auf das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Leistungsfähigkeit des Gehirns hat. Babys brauchen also ausreichend Schlaf, um gesund zu bleiben und gross zu werden, denn während des Schlafes werden wertvolle Wachstumshormone ausgeschüttet.

Aus dem Schlaf gerissen

Manche Babys brauchen jedoch Unterstützung, um in den Schlaf zu finden, wenn die Müdigkeit oder Reizüberflutung zu gross geworden sind. Und zuweilen sind es gar die Eltern selbst, die ihr Baby am Schlafen hindern: Untersuchungen haben gezeigt, dass sich viele Kinder in den REM-Phasen ihres Schlafes verhalten, als wären sie wach: Sie strampeln oder strecken sich, drehen sich hin und her oder setzen sich gar auf (wenn sie das schon können), sie brabbeln, lachen oder weinen und verziehen das Gesicht. Liebevoll-besorgte Mütter und Väter reagieren prompt darauf und nehmen ihr Kleines hoch, obwohl es doch eigentlich noch geschlafen hat. Erst die Reaktion der Eltern weckt das Kind! Dem Baby stattdessen beruhigende Laute zuzuraunen und es sanft zu streicheln, bis es diese Phase wieder verlassen hat, ist meist völlig ausreichend.

Alleine schlafen bedeutet keine Gefahr
Unsere westliche Kultur tut sich schwer damit, den natürlichen Bedürfnissen von Menschenkindern mit den entsprechenden Antworten zu begegnen, und nicht jede Familie ist vom Familienbett zu begeistern oder bereit zu warten, bis der Säugling reif genug ist und den natürlichen Entwicklungsschritt zum alleine (Ein-)schlafen macht. In diesen Fällen tut es gut zu wissen, dass es durchaus möglich ist, einem Baby „beizubringen“, dass alleine Schlafen keine Gefahr bedeutet, ohne dass es einen „psychischen Knacks“ fürs Leben davonträgt. Dazu ist es nötig, die Instinkte des Kindes zu „löschen“ und sein Gehirn „neu zu programmieren“: Mit viel Geduld reagieren Eltern prompt auf die Angstzeichen ihres Babys, gehen immer und immer wieder zu ihm hin und beruhigen es, wenn nötig, Hunderte von Malen am Tag – und in der Nacht. Wenn das Kleine nicht in Panik geraten muss, weil man es allein lässt, obwohl es um Hilfe ruft (also schreit), sondern sich beschützt und sicher fühlt, dann kann es lernen, dass eine Trennung von der Mutter (oder einer anderen Bindungsperson) erträglich ist. Letztendlich bleibt es jedoch eine Erfahrung, für die das Kind von Natur aus nicht eingerichtet ist.

Kristina Heindel