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Allgemein bekannt sind Symptome wie chronische Müdigkeit, Erschöpfung oder Kopfschmerzen. Doch allein deswegen ist man noch nicht von Burnout betroffen.

 Burnout entsteht durch unterschiedlichste Einflüsse. Auch fehlt nicht selten der Ausgleich der Belastungen durch gesunde Ernährung, Entspannung und Bewegung. Einfach durchzuführende Massnahmen unterstützen die Regeneration beim Burnout und bringen den ausgelaugten Menschen wieder ins Gleichgewicht.

Burnout ist ein Modewort, dennoch wissen die wenigsten, welches die ersten deutlichen Hinweise auf die Erkrankung sind. Denn Burnout fängt nicht erst dann an, wenn jemand einen seelischen oder körperlichen Zusammenbruch hat, sondern bereits Wochen, ja Monate vorher.
Die körperliche und seelische Erschöpfung kann jeden treffen. Sie kommt schleichend und schlägt dann zu, wenn es der Betroffene am wenigsten erwartet, auch wenn es sich schon längst angekündigt hat. Wie ein Raubvogel, der weit oben seine Kreise zieht – irgendwann wird er sich herabstürzen und zuschlagen.
Erste körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Durchfall, Schwindelanfälle oder Müdigkeit könnten auf den ersten Blick auch Anzeichen für eine nahende Grippe sein. Aber in den geistigen Empfindungen läuft etwas ab, das die Betroffenen nur schwer in Worte fassen können. Es ist eine Krankheit, deren Ursprung auch im Seelischen liegt und die deshalb eine ganzheitliche Betrachtungsweise erfordert, ein Infarkt der Seele, bei dem die Betroffenen nicht nur ihre wiederaufladbaren Energien abgegeben haben, sondern in ihrer Substanz angegriffen und geschädigt worden sind. Körperliche Krankheitszeichen gehören dazu, denn bekanntermassen bilden Körper, Geist und Seele eine untrennbare Einheit.

Erste Signale
Auf körperlicher Ebene treten vielfach zuerst Kopfschmerzen, schmerzhafte Muskelverspannungen in Nacken und Rücken, Verdauungsstörungen, gehäufte Infekte, Atembeschwerden, Kreislaufprobleme oder plötzliche Gewichtsschwankungen auf. Von aussen betrachtet wirken die Betroffenen reizbar, deprimiert und unzufrieden.
Typisch für die Beschreibung für deren inneren Zustand könnte folgende Bemerkung sein: „Ich kann nicht mehr. Ich bin schon beim Aufstehen erschöpft. Die Arbeit nimmt keine Ende – so sehr ich mich auch anstrenge alles zu schaffen, ich werde nie fertig. Was früher mit Spass verbunden war, ist mir heute zu viel. Und wenn ich mal Zeit für mich habe, fühle ich mich gehetzt, weil ich bereits an das denke, was ich noch erledigen sollte.“
Burnout lässt sich nicht auf eine einzige Ursache zurückführen und entsteht immer über einen längeren Zeit-raum hinweg. Ausschlaggebend sind das Persönlichkeitsprofil des betroffenen Menschen und eine Vielzahl von Aufgaben. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese real an den Erkrankten herangetragen werden – zum Beispiel ein Unternehmer, der einen täglichen Kampf ums Überleben führt, der immer besser sein will, als die Konkurrenz – oder es sich um zwanghaft selbst übernommene Verantwortlichkeiten handelt – etwa in der Vorstellung: „Lass nur, dass mach ich besser selber“ oder „Wenn ich es selber erledige, geht es viel schneller“.

Verlauf verschiedener Phasen
Anfangs bestimmen Enthusiasmus und Ideenreichtum, hohe Erwartungen und Selbstbestätigung durch Leistung das Bild. Man „brennt“ für eine Sache. Nach Abklingen der ersten Begeisterungswoge wächst die Erkenntnis, nicht alles so bewirken zu können, wie man es will. Der persönliche Einsatz wird verstärkt und die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt. Stagnation tritt ein. Frustration kommt auf. Der Betroffene erlebt Machtlosigkeit. Sein avisiertes Aufgabengebiet ist selbst mit vermehrtem Einsatz nicht zu bewältigen.
Jetzt tritt ein Tunnelblick auf, nichts scheint den Betroffenen mehr wirklich zu interessieren, nur die zentrale Aufgabenstellung. Der Kranke nimmt an geselligen Treffen und anderen Ereignissen des Lebens zwar rein physisch teil, ist aber innerlich nicht wirklich dabei. Es scheint, als ob der Betroffene wie eine Maschine funktioniert.
Danach folgt der Rückzug, Burn-out-Betroffene vernachlässigen ihre Familien und Freunde, gehen nur noch selten ihren Hobbys nach. Sie kapseln sich ab, da ihnen alles mehr oder weniger auf die Nerven geht. Als kurzfris-tige Hilfsstrategien werden Ersatzbefriedigungen gewählt, wie zu viel Rauchen, hoher Kaffeekonsum, Essen, übermässig häufiger Sex oder Drogen. Hoffnungslosigkeit und Apathie machen sich breit. Das Gefühl der inneren Leere wird schmerzhaft und unerträglich. Vereinsamung und wie abgestorben zu sein sind vorherrschende Gefühle. Dazu kommen Depressionen. Der Betroffene möchte am liebsten fliehen und nichts mehr spüren. Der Wunsch nach Dauerschlaf ist typisch, da die Müdigkeit allgegenwärtig ist. Doch Grübeln in der Nacht verhindert den gesunden REM-Schlaf.
All diese Stadien werden nicht zwangsläufig bis zum bitteren Ende und auch nicht immer in genau dieser Reihenfolge durchlaufen. Die körperlichen Beschwerden entstehen parallel zu den psychischen Beeinträchtigungen. Von keinem organischem Befund gestützt, obgleich meist schon viele Spezialisten konsultiert wurden, lautet die Diagnose dann oft: „Nervöser Erschöpfungszustand“, „depressive Verstimmung“ oder „unklares Müdigkeitssyndrom“.

Massnahmen, die helfen können
Menschen, die denken, sie seien Burn-out gefährdet, müssen zu allererst (wieder) lernen auf ihre Gefühle und Bedürfnisse zu hören und diese ernst zu nehmen. Fühlen sie sich isoliert und einsam, können sie vielleicht Freundinnen und Freunde für gemeinsame Treffen mobilisieren. Wichtig ist, sich zu überlegen, was anders sein müsste, damit das Leben wieder befriedigender würde. Betroffene meiden besser den verstärkten Einsatz und versuchen stattdessen herauszufinden, was sie selbst und andere von ihnen erwarten. Nicht alles müssen sie alleine schaffen.
Das eigene Tempo in allen Lebensbereichen ist wichtig. Das tolle Gefühl, besser und belastbarer als die anderen zu sein, geht auf Dauer auf die eigenen Kosten.
Folgende Alltags-Tipps können helfen, einem Burnout vorzubeugen oder es in einem frühen Stadium abzuwenden:
• Den eigenen Körperbedürfnissen Rechnung tragen: Ausreichend schlafen, gesund essen und sich Zeit fürs Essen und für Körperpflege gönnen, sich vielleicht auch mal wieder mehr Zeit für Bewegung nehmen.
• Regelmässig am Tag kleinere Pausen einlegen. Jede Woche grössere Pausen, ohne diese fest einzuplanen. Urlaub machen ohne erneuten Freizeitstress.
• Nein sagen lernen, ohne Schuldgefühle aufkommen zu lassen.
• Nicht alles perfekt machen wollen. Nicht einfach so nebenbei Dinge erledigen. Mit Fehlern leben, sie gehören genauso dazu wie alles andere auch.
• Der eigenen Person Wertschätzung entgegenbringen, nicht nur Anerkennung durch andere suchen.
• Entspannungstechniken lernen, zum Beispiel Yoga oder Autogenes Training.
• Gezielt Hilfe bei Fachpersonen suchen, mit denen man über seine Probleme sprechen kann.

Nicole Baumann-Zumstein